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2003/11/05 Electronic Payment - Österreicher sind (noch) konservativ
Eine Fülle von e-Payment-Lösungen sollen das Einkaufen im Internet erleichtern - österreichweit zersplittertes Angebot - elektronische Rechnung (ebpp) hat Potential als neue anbieter- und konsumentenfreundliche Lösung

Fülle von e-Payment-Lösungen sollen das Einkaufen im Internet erleichtern

Unter dem Schlagwort 'NewPayment' entstehen eine Fülle von Zahlungslösungen, manche Studien sprechen von 80 Angeboten, andere von bis zu 240 Lösungen.

Tatsächlich ist der Markt schon allein deswegen unübersichtlich, da unter demselben Begriff völlig unterschiedliche Lösungen angeboten werden.

Firmeneigene Debit- und Kreditsysteme werden genauso in einen Topf geworfen, wie Gutschein- und Prepaid-Lösungen, technische Vermittlungsdienste für klassische Kreditkartenabrechnung, Mehrwertnummernsysteme und bankeigene Lösungen.

Für Konsumenten ergibt sich vielfach die verwirrende und unbefriedigende Situation, dass er entweder für die Nutzung eines neuen Zahlungssystems eine weitere Vereinbarung mit einem Drittanbieter benötigt oder die Abwicklung der Zahlung und der Geld- und Informationsfluss nicht völlig durchschaubar ist. In vielen Fällen kommen noch versteckte oder direkte Zusatzkosten für den Zahlungsvorgang hinzu, die entweder der Konsument, der Anbieter, meist jedoch beide zu bezahlen haben.


Österreichweit zersplittertes NewPayment-Angebot

Im Rahmen des e-rating-Projekts wurde auch eine Analyse der Zahlungsangebote in Auftrag gegeben. Von 966 untersuchten Shops bieten zwar schon 107 Shops ein oder mehrere NewPayment-Möglichkeiten an, die Angebote sind jedoch stark zersplittert und reichen von eps-Lösungen (electronic Payment einiger Banken) über die Prepaid-Lösung paysafe bis zu den Einziehungsaufträgen von bezahlen.at

Nach wie vor die gängigsten Zahlungsformen sind Zahlung per Rechnung/Zahlschein (572 Anbieter, 59%), per Nachnahme (761 Anbieter,79%) und per Kreditkarte (556 Anbieter, 58%).

Bei 82% der Anbieter kann man jedenfalls zumindest per Nachnahme oder per Zahlschein einkaufen. Der Vorteil dieser Lösungen ist, dass weder eine zusätzliche technische Ausstattung noch eine zusätzliche Vereinbarung benötigt wird.

Hans G. Zeger: 'Zahlung per Zahlschein und Nachnahme wird im Verbraucherbereich noch für Jahre die erste Wahl sein. Auch shopeigene Kreditsysteme und Kreditkartenangebote, sofern die Konditionen stimmen, haben noch starke Entwicklungschancen.'


Minderheit liefert nur nach Vorausinkasso

Eine Minderheit von 5% (48 Shops) liefert nur nach Vorausinkasso. Derartigen Angeboten sollte der Konsument mit Skepsis begegnen. Allzuoft verstecken sich hinter diesen Angeboten richtige Abzockfallen, die zwar kassieren, jedoch nie liefern.


Hohes Entwicklungspotential für ebpp

Hinter ebpp steckt der etwas umständliche Name 'electronic bill presentment and payment', also 'elektronische Rechnungslegung'.

Das System startete im Juni 2003 und hat zwar noch sehr wenig Anbieter, jedoch nach eigenen Angaben mittlerweile 13.000 Benutzer. Angaben über Zahl der Transaktionen und Umsätze werden (noch) geheim gehalten.

Das System bietet den Vorteil der Zahlung per Rechnung, ohne deren Nachteile, wie Scheinbestellungen durch nicht existente Personen zu haben.

Für Konsumenten bietet das ebpp-Angebot auch die Sicherheit, nach einem Online-Einkauf sein Rücktrittsrecht in Anspruch nehmen zu können, ohne anschließend schon bezahlten Beträgen nachlaufen zu müssen, Einziehungsaufträge stornieren zu müssen oder komplizierte Rückzahlungsvereinbarungen aushandeln zu müssen.

Für beide Seiten (Anbieter und Konsumenten) bietet das System den Vorteil, weitgehend papierlos und ohne Medienbrüche zu funktionieren.

Hans G. Zeger: 'Das System erlaubt eine wesentlich flexiblere Handhabung von Zahlungs- und Lieferkonditionen und ist daher dem ebenfalls aus dem Bankenbereich kommenden eps-System, das eine Sofortzahlung erfordert, vorzuziehen.'


Durchsetzungsfähigkeit von mehreren Faktoren abhängig

Ob sich das System durchsetzen wird, hängt von einer Reihe von Faktoren ab.

Wesentlicher Punkt ist der Zeit- und Kostenfaktor. Unabhängig davon, wie 'gut' und 'bequem' ein neues Bezahlsystem ist, muss für deren breitere Akzeptanz eine Vorlaufzeit von 5-10 Jahren gerechnet werden. In dieser Zeitspanne wird das System kaum kostendeckend zu betreiben sein, wird aber durch hohe Sicherheit seine Vertrauenswürdigkeit beweisen müssen.

Für Konsumenten von Bedeutung sind die Durchschaubarkeit des Gesamtsystems und die effektiven Gesamtkosten, die nicht höher als bestehende Telebanking-Kosten sein sollten und . Hier werden die Betreiberbanken ein gewisses Maß an Verantwortung haben, nur Rechnungslegungen von seriösen Anbietern mit durchschaubaren Konditionen zu unterstützen.



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