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2004/06/16 Quo Vadis Online-Shopping?
State of the Art im Online-Business - Österreichs Anbieter sicherheitsbewusster als Schnitt einer EU-Studie - Erfolgsfaktoren für e-business - Alte Erfolgsstories und neue Geschäftsmodelle - Ein langsamer Start für KMU's die beste Wachstumsstrategie - Von den Besten lernen

State of the Art im Online-Business

Was können Konsumenten heute bei einem Online-Shop-Besuch erwarten? Warenpräsentation, Bestellablauf, Click-through-Rate und Verschlüsselung wurden als Bewertungsmaßstab herangezogen.

Neben einer permanenten Warenkorbanzeige während der gesamten Bestellung, inkl. Angaben über bisherige Bestellmengen und Preise, sind es Zusatzinformationen über die tatsächliche Artikelverfügbarkeit und exakte Lieferzeit (Datum oder Dauer in Tagen).

Standardwaren sollten mit 3-4 Mausklicks bestellt werden können, Sonderangebote (falls vorhanden) um 1-2 Mausklicks weniger.
Login und Formulare mit persönlichen Daten sollten verschlüsselt übertragen werden.

Es sollten keine Intro-Pages, Pop-Up-Fenster und zusätzliche Plugins den Weg zum raschen Onlineeinkauf versperren. Derartige Techniken werden von Konsumentenseite als Belästigung angesehen.


Aktuelle Shop-Auswertung

Im Rahmen einer aktuellen Auswertung von 340 der besten in Österreich agierenden OnlineShops durch e-rating.at wurden diese Kriterien analysiert. Tasächlich erreichten 57% eine benutzerfreundliche Klick-Rate. Mit einem aktuellen Schnitt von 4 Mausklicks schneiden Österreichs Anbieter insgesamt technologisch gut ab.

Immerhin 34% aller Shops zeigen während der gesamten Bestellabwicklung die bisher ausgewählte Artikelmenge an, noch 29% auch den Preis der bisher ausgewählten Artikel. Dies ist gegenüber historischen Erhebungen eine deutliche Steigerung (2003 wiesen gerade 18% der Shops diese Funktion auf).

34% der Top-Shops bieten für Login und/oder Eingabeformulare für persönliche Daten SSL-Verschlüsselung an (erkennbar am Schlüsselsymbol im Browser). Dies ist eine deutliche Verbesserung gegenüber 2003, wo der Anteil noch bei rund 14% lag. Österreichs TOP-Online-Anbieter zeigen sich damit sicherheitsbewusster, als die Firmen einer EU-Studie. In einer im April 2004 veröffentlichten Studie von e-business-Indikatoren, wurde nur bei 9%(!) der befragten Firmen SSL angeboten. Analysiert wurden jedoch nur 5 EU-Länder (DE, UK, FR, ES, IT). Insgesamt ist der Anteil sicherer Shops noch immer ernüchternd niedrig und liegt unter denen des direkten Vergleichslandes Deutschland.

Je weiter man sich jedoch von der Spitze der besten Shops entfernt, desto geringer ist die Verwendung sicherer Datenübertragung.

Auch die Belästigungen durch technische 'Spielereien' hält sich bei den Anbietern in Grenzen, 96% der Anbieter verzichten auf PopUp-Fenster, 85% auf Intros.


Erfolgsfaktoren für e-business

Wesentliches Erfolgskriterium aus Anbietersicht ist ein klar definierter Business Case, bloß den Erfolg bekannter US-Anbieter nachahmen zu wollen, ist zu wenig. Ein weiterer Faktor für Anbieter ist seine Fähigkeit Kundenbindung zu erreichen. Dies wird einerseits durch Erfüllen der zentralen Kundenwünsche, andererseits aber auch durch ein klares Datenschutzkonzept bei der Verwendung der Kundendaten erreicht. Nur wenn der Kunde die Sicherheit hat, dass seine Daten ausschließlich vom Shopbetreiber verwendet werden, wird er bereit sein Detailinformationen zur Optimierung des Shopsangebots bereit zu stellen. Der durch die Gewerbeordnung mögliche Datenhandel mit Adressenverlagen muss als klares Hinderniss im Online-Geschäft angesehen werden.

Aus Konsumentensicht sind besonders Preiswürdigkeit (Preisvergleichsmöglichkeit), Bequemlichkeit, Individualität, Angebotsvielfalt und barrierefreier (benutzerfreundlicher) Zugang die zentralen Anforderungen an den Online-Shop.

Tatsächlich sind beide Aspekte eng miteinander verknüpft. Ein klares Datenkonzept motiviert den Kunden auch Detailinformationen bekannt zugeben. Diese Detailinformationen führen zu maßgeschneiderten Angeboten und erhöhen die Shopping-Bequemlichkeit. Dies erhöht die Kundenbindung ...


Alte Erfolgsstories und neue Geschäftsmodelle

Bisher lassen sich erst wenige boomende Online-Märkte identifizieren. Der jeweilige Erfolg ergibt sich aus völlig unterschiedlichen Gründen. Neue Märkte müssen ihre spezifischen Internet-Stärken erst finden.

Als entwickelt oder weitestgehend gesättigt können heute folgende Online Märkte gelten:
- Elektronik/IT-Technik
- Bücher und CD's
- Download (Musik/Software/Film/...)
- Gebrauchtwaren und Flohmarkt
- (LastMinute)Reisen
- Gesundheit und Arzneimittel
- Sex- & Pornobusiness
Neueinstiege und Investitionen in diese Märkte sind entweder hochriskant, teuer oder müssen sich auf Nischen konzentrieren. Der Versuch den x-ten Abklatsch von eBay oder Amazon zu präsentieren ist zum Scheitern verurteilt.

Trotzdem stehen noch eine Fülle von Märkten gerade in den Segmenten Direktvermarktung (Gegend/Urlaub, Weine, Bioprodukte), Maßfertigung (Möbel, Mode) und teure Konsumgüter (PKW-Handel) offen.


Langsamer Start für KMU's sinnvoll

Ein weiteres Ergebnis der EU-Business-Studie unterstreicht die Bedeutung des Internet-beeinflussten Handels. Ein immer größerer Teil der Einkäufe wird durch Internetrecherchen vorbereitet, auch wenn der Abschluss auf klassichem Weg (Geschäft, Post, Fax) erfolgt. Bis zu 50%, so die Studie, der Käufe von gebrauchten Autos werden heute über das Internet angebahnt oder vorbereitet.

Statt zu rasch einen unausgereiften Online-Shop mit fehlender Logistik und Prozessabwicklung zu lanchen, wird daher gerade KMU's empfohlen ihre Wareninformation und -präsentation im Internet zu optimieren und zu verbessern.


Von den Besten lernen

Wir haben eine Auswahl von Shops zusammen gestellt, die dem Stand der Technik am Besten entsprechen. Nach unseren Recherchen besteht nur ein geringer Zusammenhang zwischen den Shop-Softwarekosten und der technischen Qualität. Eine klare Gesamtstrategie ist entscheidend.

mehr --> http://e-rating.at/php/cms_monitor?question=SATE-OF-THE-ART
Archiv --> http://www.ebusiness-watch.org/images/stories/space/reports/Pocketbook-2004.pdf

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