Steiniger Weg zum funktionierenden e-business

2004/05/25 Steiniger Weg zum funktionierenden e-business
Langsame Verbesserung der Shop-Portale - Bereinigung der e-commerce-Szene - deutsche Anbieter im Schnitt professioneller - Österreichische Shops punkten bei individuellen Angeboten und Marktnischen - Mit Erotikmöbel, Feinkostläden und Torten zum e-commerce-Erfolg? - e-rating.at mit neuen Funktionen

Langsame Verbesserung der Shop-Portale

Verbesserungen in rechtlicher Klarheit und Bedienerfreundlichkeit erkennbar, aber viel zu langsam. Bis Mai 2004 wurden 3854 Online-Shops analysiert. 3561 Shops (92%) stammten aus Österreich oder von einem internationalen Anbieter mit österreichischer Niederlassung, 8% oder 293 ausländische Shops mit besonderer Bedeutung für Österreich, wurden ebenfalls analysiert. Die besten 849 Shops (22%) überzeugten sowohl in der Erfüllung rechtlicher Anforderungen, als auch was Benutzerfreundlichkeit, Zahlungskonditionen und Lieferbedingungen entspricht. Weitere 2730 (70%) Anbieter können als mehr oder weniger zufriedenstellend eingestuft werden. Hier sind noch Verbesserungspotentiale erkennbar. Die restlichen 275 Anbieter müssen als unprofessionell bezeichnet werden.

Vergleiche mit Mai 2002, den ersten Bewertungen, zeigen auf den ersten Blick scheinbar geringe Veränderungen. In der ersten Bewertung (bei 2010 analysierten Shops) wurden 19% als rechtskonform, 73% als mangelhaft und 8% als problematisch eingestuft.

Tatsächlich sind die Zahlen nur bedingt vergleichbar.
Erstens konnte eine relativ hohe Fluktuation der Shopangebote festgestellt werden. Bis zu 30% der damaligen Anbieter haben ihr Online-Geschäft mittlerweile wieder aufgegeben.
Weiters wurden die Bewertungskriterien erheblich ausgeweitet und berücksichtigen nun auch Benutzerfreundlichkeit und Shop-Konditionen. So zeigen die Detailanalysen zum Teil erhebliche Verbesserungen in einzelnen Punkten, die jedoch durch Mängel in anderen Bereichen relativiert werden.

Bereinigung der e-commerce-Szene geht weiter

Insgesamt konnte eine Professionalisierung der Angebote beobachtet werden. Es entwickeln sich auf informeller Ebene Shopstandards, die notwendige Voraussetzung für Einkäufe sind. Dazu gehört einerseits die Reduktion des Shopumfeldes. Blinkende, aktive Gestaltungselemente, PopUps und aufwändige Flash-Intros verschwinden immer mehr aus dem Shopumfeld und werden - wenn überhaupt - auf reine Repräsentationsseiten verlegt. Der Bestellvorgang (gemessen als Clickrate zur endgültigen Bestellung) wird immer mehr vereinfacht und die Anzeige des Warenkorbs (Waren, Menge, Preis) während der gesamten Bestellung ist mittlerweile Standard.

Alle anderen Anbieter werden in den nächsten zwei Jahren entweder umstellen oder das Online-Geschäft wieder aufgeben und sich mit einer bloßen Informationsplattform begnügen.

Deutsche Anbieter im Schnitt professioneller

Offenbar immer größer wird jedoch der Abstand zwischen deutschen und Österreichischen Shopangeboten. Nach den e-rating-Bewertungsmethoden schneiden die für Österreich relevanten deutschen Anbieter im Schnitt besser ab.

Auch die Gesamtliste der besten Online-Shops zeigt eine überproportionale Vertretung deutscher Anbieter.

Hans G. Zeger: 'Unsere Recherchen fokusierten auf österreichische Anbieter, aktuell decken wir hier rund 90% der Anbieter ab. Zusätzlich wurden auch einige ausländische Shops berücksichtigt, deren Geschäftsfeld Österreich ist. Trotz der überproportionalen Vertretung österreichischer Shops, ist die Bestenliste Deutschland-lastig. Ein klares Signal, dass österreichische Anbieter ihre Anstrengungen zur Professionalisierung noch erheblich verstärken müssen.'

Überraschende Angebote - Mangelhafte Bekanntheit

Ein weiteres Manko der österreichischen e-commerce-Szene ist ihre mangelnde Bekanntheit. Das ist schade, zeigen doch etliche Anbieter die wahre Vielseitigkeit von e-commerce. Wir haben einige Kleinode, abseits von Techno, Geiz und Amazon herausgesucht.

So finden sich neben ambitionierten Konditoreien (Gredler/Unterdorf), Hanfshops, ein ausbaubedürftiges Frühstücksservice und Feinkostläden (Herzhaft/Weiz) auch ein Tiroler Tischler mit Erotikmöbeln. Das gediegene Handwerk hätte das Zeug zum Weltmarktführer in diesem Spezialsegment. Aber wer kennt schon das Angebot?

Gemeinsam ist diesen Anbietern, dass sie mit vergleichbaren geringen Mitteln durchaus einladende Online-Shops zustande bringen.

e-rating.at mit neuen Funktionen

Das Projekt 'e-rating.at' wurde mit dem Ziel gestartet, gegenseitiges Vertrauen zwischen Konsumenten und Anbietern zu verbessern. Durch die Breite des Online-Angebots wurde eine Plattform geschaffen, die es auch Spezialisten und Nischenanbietern ermöglicht ihr Angebot wirksam zu präsentieren. Durch die unabhängige redaktionelle Betreuung können Konsumenten und Anbieter sicher sein, eine objektive Bewertung der Shops zu erhalten.

Seit Mai 2002 werden im Rahmen von e-rating.at Onlineshops nach einer Fülle von Kriterien analysiert und bewertet. Die Erfahrungen der letzten zwei Jahre wurde in einer Reihe neuer Funktionen und Auswerungen berücksichtigt.

Die Bewertungen werden getrennt in die rechtliche Bewertung (BASIC) und in eine Komplettbewertung (FULL), die auch Benutzerfreundlichkeit, Lieferkonditionen und Zahlungsbedingungen berücksichtigt.

Durch ein umfassendes Schlagwortsystem kann man zu praktisch jedem Thema Shoplisten abrufen. Die Listen werden in der Regel dreiteilig geführt. Unter 'TOP' finden sich jene Shops, die uns am Besten gefallen, unter 'FLOP' wenig überzeugende Angebote. Neu hinzugekommen ist die 'SITE'-Liste, die jene Websites enthält, die zum Thema passen, aber entweder keine Shops sind oder (noch) nicht bewertet wurden.

Weiters werden, je nach Bedarf, Sonderauswertungen erstellt. Sonderauswertungen können auch individuell bestellt werden. Realisiert und betrieben wird das Bewertungssystem durch ein Content Managment System der e-commerce monitoring gmbh.

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