2007/01/23 Autofahrer weiter im Visier - UNIQA verschiebt Überwachungsprojekt
KFZ-Versicherung mit Rund-um-Überwachung bleibt weiterhin UNIQA-Projekt - Autofahrer, die sich daran beteiligen müssen mit massiver Überwachung rechnen - auch große Abschläge in der Versicherungsleistung sind zu erwarten
KFZ-Versicherung mit Rund-um-Überwachung bleibt weiterhin UNIQA-Projekt
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das mehrfach angekündigte und immer wieder verschobene Projekt der Rund-um-Überwachung von KFZ-Versicherten soll nunmehr im Herbst 2007 starten.
Durch eine satellitenunterstützte Permanentüberwachung, wie sie bisher nur in phantasiereichen Spionageschinken á la Staatsfeind#1 zu sehen war, soll das Fahrverhalten des Autofahrers permanent ermittelt und daraus seine Versicherungsprämie errechnet werden. Tageszeit, Fahrtdauer, Art der Straße oder ob man in der Stadt oder auf dem Land unterwegs ist, dienen nach einem nur der Versicherung bekannten Schlüssel zur Berechnung der Versicherungsprämie.
Mit massiven Nachteilen der Versicehrten. Wir berichteten schon 2006 von diesem höchst bedenklichen Projekt (http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?q=PUB-TEXT-ARGED...).
KFZ-Besitzer, die dieses Produkt in Anspruch nehmen wollen, haben mit zahlreichen Datenschutzproblemen zu rechnen. Aber nicht nur sie selbst werden permanent überwacht, sondern auch Personen, denen sie das Auto borgen oder die schlicht mitreisen.
Werden die Mitbenutzer über diese Überwachung nicht ausreichend aufgeklärt, könnte sogar der KFZ-Besitzer im Falle von Datenmissbrauch zur Haftung und Verantwortung gezogen werden. Mit Gefängnisstrafen bis zu einem Jahr.
Auch eine Datenweitergabe an andere Firmen, die Polizei oder innerhalb der UNIQA an andere Versicherungssparten ist nicht ausgeschlossen. Weitreichende Polizeibefugnisse und ein schwammig und unbestimmt formuliertes Datenschutzgesetz machen die Datenweitergabe leicht. Der Konsument müsste bei einem vermuteten Mißbrauch jahrelange teure Zivilprozesse anstrengen um wieder zu seinem Datenschutz zu kommen.
Haftung im Versicherungsfall reduziert
Aber auch im Versicherungsfall könnten erhebliche Nachteile entstehen. So könnte etwa die Versicherung feststellen, dass mit einem Auto laufend über dem Durchschnitt schell oder viel gefahren wurde und sie könnte dann mit drastischen Reduzierungen des Zeitwertes argumentieren. Auch die häufige Fahrt auf schlechten Straßen könnte so zum Bumerang für den kostenbewussten Fahrer werden.
Auch ein Mitverschulden bei Unfällen könnte in Zukunft öfter behauptet werden. Ein Autofahrer ist etwa zum Zeitpunkt des Unfalls mit korrekter Geschwindigkeit unterwegs, die Aufzeichnungen der Versicherung zeigen aber, dass er schon seit vier Stunden ohne Halt gefahren ist. Konzentrationsmängel und Ermüdung könnten dann als Mitursache geltend gemacht werden.
UNIQA spekuliert auf hunderttausende Kunden
Es ist zu rechnen, dass es sich um eine Fehlspekulation handeln wird. Autofahrer, die rechnen und nachdenken, werden die Finger von diesem Produkt lassen. Jene kleine Gruppe der Wenigfahrer sollte sich an eine andere Versicherung wenden. Viele Versicherungen bieten für Zweitautobesitzer, Oldtimerfahrer und Personengruppen mit geringer Kilometerfahrleistung günstige Sonderpolizzen an, ohne Überwachung rund um die Uhr.
mehr --> Datenmissbrauch - Autofahrer mit UNIQA-Produkt neuerlich im Vi... andere --> http://futurezone.orf.at/business/stories/166400/
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