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2003/01/24 e-commerce - Kostenfalle Bezugskosten
Erhebliche Schwankungen bei den Bezugskosten - österreichische Shops gegenüber deutschen im Durchschnitt billiger - Bezugskostensteigerung für 2003 erwartet - Wettbewerbsvorteil der Lieferung 'frei Haus' ungenügend vermarktet - WEBSHOP-MONITOR Dezember 2002 erschienen - 3817 Shops von 2992 Organisationen bewertet

Erhebliche Schwankungen bei den Bezugskosten

Analysiert wurden 684 vertrauenswürdige Shops. Die ausgewiesenen österreichweiten Bezugskosten schwankten zwischen 0 EUR und 60 EUR (!). Im Durchschnitt muß der Konsument bei den 572 österreichischen Anbietern mit 2,09 EUR rechnen, bei den 80 deutschen Anbietern jedoch mit 6,82 EUR.

Analysiert wurden shoptypische Einkäufe bis 100 EUR. Diesen Betrag geben laut Paymentbetreibern Online-Einkäufer durchschnittlich aus. Er entspricht 2-5 Bücher, CD's oder einem kleineren Multimediagerät.


Hohe deutsche Bezugskosten vernichten Preisvorteile

Generell sind die Waren bei deutschen Onlineshops gegenüber österreichischen Shops etwas günstiger. Die durchschnittlich dreimal höheren Bezugskosten schlucken jedoch bei Bestellungen um 100 EUR diese Preisvorteile.


Für 2003 Steigerung der Bezugskosten erwartet

Vergleicht man die Kostenstruktur der österreichischen Shops mit jener der deutschen, dann kann man feststellen, dass die Zahl der 'Frei-Haus'- Lieferungen bei deutschen Anbietern erheblich geringer ist, als bei österreichischen Anbietern. Dies gilt auch, wenn man die Bezugskosten der Shopanbieter für das jeweilige Standortland vergleicht (AT-Shops für AT und DE-Shops für DE).

In Österreich liefern 40% der Shops versandkostenfrei, in Deutschland nur 28%, umgekehrt liegen die höchsten erhobenen Bezugskosten bei deutschen Shops nur bei 12 EUR, in Österreich bei 60 EUR.

Hans G. Zeger, Obmann ARGE DATEN: 'Die deutsche e-commerce-Landschaft ist gegenüber Österreich wesentlich weiter entwickelt. Online-Shopping wird breiter akzeptiert und verwendet. Um im beinharten Preiskampf zu bestehen, weichen Shopbetreiber auf die Verrechnung von Nebenkosten aus. Die Situation in Österreich erinnert (noch) stark an die Einführungsphase der Girokonten.'

Für 2003 erwartet e-rating.at jedoch auch ein Ansteigen der Bezugskosten bei österreichischen Shops. Wie stark dieser Anstieg ausfallen wird, wird auch vom Preisbewußtsein der Konsumenten abhängen.

Hans G. Zeger: 'Es drängt sich der Eindruck auf, dass österreichische Shops aus Angst, die zögernden Kunden nicht vorab zu vergraulen, sich noch nicht 'trauen' Bezugskosten zu verrechnen. Es wird an den Konsumenten liegen, durch Vollkostenrechnung nicht nur den billigsten Preis zu finden, sondern den Shop mit den geringsten Gesamtkosten.'


Marketingvorteil 'kostenlose Lieferung' bleibt ungenutzt

Die Lieferung 'frei Haus', bei Bestellmöglichkeit rund um die Uhr, wäre ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber der verkrusteten traditionellen Handelsstruktur. Leider haben die Rechercheure von e-rating.at immer wieder festgestellt, das die Tatsache der bezugskostenfreien Lieferung, viel zu wenig kommuniziert wird und geradezu versteckt wird.

Hans G. Zeger: 'Im Vorweihnachtsgeschäft 2002 wurden - abhängig von der zählweise - rund 10% des Umsatzes im Onlinegeschäft erzielt. Für 2003 kann dieser Anteil auf bis zu 25% steigen. Lieferlogistik und Bezugskonditionen werden eine entscheidende Rolle spielen. Für die klassischen Geschenksparten des traditionellen Handels dürfte jedenfalls Weihnachten 2002 das letzte lukrative Geschäft gewesen sein.'


'State-of-the-Art' bei den Bezugskonditionen

In fast allen Branchen können Konsumenten Anbieter finden, die frei Haus liefern. Ansonsten sollten folgende Regeln beachtet werden:

- Bezugskosten werden in allgemeiner Form ausgewiesen und sind daher schon vor befüllen des Warenkorbes erkennbar (Zeitersparnis bei der Shopauswahl).
- Die Bezugskosten liegen zwischen 0 und 3 EUR bei Kleinbestellungen (Bestellwert rund 100 EUR, sperrige, besonders leicht verderbliche, zerbrechliche oder sonstwie schwer verschickbare Güter ausgenommen).
- Höhere Bezugskosten sind nur bei sehr aufwändig zuzustellenden Produkten gerechtfertigt, sollten aber bei einem Bestellwert über 1.000 EUR in keinem Fall mehr als 2% des Gesamtwerts betragen.


DEZEMBER-Report des WEBSHOP-MONITORS erschienen

Der DEZEMBER-Report analysiert die rechtliche Vertrauenswüdigkeit von Webshops zum Stichtag 30. November 2002. Die Bewertung von 3817 Online-Shops wurde erfolgreich abgeschlossen. Mit 23% e-commerce-tauglichen Shops zeigt sich das Gesamtbild leicht verbessert (Vormonat 22%). Der Anteil ist aber aus Konsumentensicht weiterhin unbefriedigend klein.

Der monatliche Statusbericht über Österreichs Webshops kann einzeln oder im Abonnement bezogen werden (Einzelpreis 12 EUR, Jahresabo 65 EUR inkl. Ust). Er ist kostenlos für Mitglieder der ARGE DATEN.




mehr --> http://www.e-rating.at
mehr --> WEBSHOP-MONITOR VIII/2002 Dezember Report
Archiv --> http://ftp.freenet.at/int/ecg.komplett.020101.pdf
Archiv --> http://ftp.freenet.at/int/kschg.fernabsatz.000601.pdf

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