2003/03/10 WARNUNG vor Wirtschaftsauskunftsdienst
Grundsätzlich werden Informationen, die zur Beurteilung der Bonität dienen, in Österreich als besonders schutzwürdig angesehen, diesbezügliche Systeme müssen beim DVR registriert werden und unterliegen auch einer Vorabkontrolle durch die Datenschutzkommission.
Bonitätsdaten oft schlecht recherchiert und aktualisiert
In der Vergangenheit haben wir immer wieder festgestellt, dass die Informationen äußerst schlecht recherchiert werden, sehr oft werden Personen und Unternehmen verwechselt und die Daten nicht ausreichend aktualisiert.
Unter anderem beschäftigt uns ein "Kreditinformationsunternehmen", eine Auskunftei, die von sich angibt, Daten überhaupt NIE(!!) zu aktualisieren und deren Spezialität die illegale Verwertung von Exekutionsdaten ist.
Tatsache ist, das die Ersterhebung von Daten oft sehr leicht ist, jedoch die Wartung, weil wesentlich kostenaufwändiger, vernachlässigt wird.
DIALOG telekom GmbH, ein Telefonbetreiber spielt Gläubigerschützer
Die Angaben auf der Homepage der DIALOG telekom GmbH & Co KG, Goethestr. 93, A - 4020 Linz sind mehr als vage. Wesentliche Angaben gem. e-Commercegesetz und Datenschutzgesetz fehlen, so unter anderem die wichtige DVR-Nummer. Nicht einmal die UID-Nummer oder die Firmenbuchnummer sind zu finden.
Auch über die Datenquellen findet sich nur allgemeines Geschwafel. Die Formulierung 'Im Sinne des österreichischen Datenschutzgesetzes zugängliche Daten werden in einer zentralen Datenbank zusammengeführt.' ist geprägt von rechtlicher Unkenntnis und könnte auch als irreführend gegenüber potentiellen Kunden eingestuft werden.
Welche Daten tatsächlich wie bewertet werden ist nicht erkennbar, die vage Auskunft Firmendaten auszuwerten ist zu wenig, aus einer Firmenbucheintragung läßt sich keine Bonität ableiten. Weiters wäre die Firma verpflichtet Personen und Unternehmen, die in dieser Bonitätsdatei enthalten sind, gem. §24 DSG 2000 über die Aufnahme in die Datenbank zu informieren, dies geschieht offensichtlich auch nicht.
Nach eigenen Angaben hat die Firma 8 Mio Datensätze, damit müßte auch eine vergleichbare Zahl von Personen/Unternehmen über die Speicherung informiert worden sein.
Aus unserer Sicht versucht diese Firma auf den derzeit boomenden Markt der Wirtschaftsauskünfte aufzuspringen (vielleicht weil das Kerngeschäft flau ist).
Als Betroffener (sowohl Firma als auch Unternehmen) besteht die enorme Gefahr, dass falsche oder unaktuelle Informationen verbreitet werden, für Kunden besteht die Gefahr, wertlose Allgemeininformationen zu erhalten. Wir haben nunmehr schon mehrere Fälle dokumentiert, in denen offensichtlich Interessenten aufgrund vager und falscher Bonitätsauskünfte ein Telekomvertrag verweigert wurde.
Betroffene sollten Auskunft verlangen
Nach dem DSG 2000 besteht Anspruch auf kostenlose Auskunft, weiters können nichtaktuelle oder irreführende Daten gelöscht werden. Auch ein WIderspruch gegen die Aufnahme in die Datenbank der Firma ist möglich. Nach eigenen Angaben protokolliert das Unternehmen alle Online-Anfragen, in diesem Fall ist auch aus diesen Daten Auskunft zu geben.
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